Der Skandal um die manipulierten Abgaswerte bei VW hat den Fokus auf die Umweltbelastung durch PKWs deutlich erhöht. Doch nicht nur dies war der Grund für die aktuellen Fahrverbote, doch haben sie ihren Teil dazu beigetragen. Die erhöhten Feinstaubwerte in den Städten rund um den Globus werden deutlich genauer registriert und zum Teil auch politisch instrumentalisiert.

Doch alles Jammern nützt nichts. Die gute alte Zeit zu beschwören, in denen man für seinen V8 Bewunderung erfuhr, sind ein für alle Mal vorbei. Fahrverbote sind in fast allen westlichen Ländern an der Tagesordnung. Daher wollen wir uns näher anschauen, wie unsere europäischen Nachbarn mit dem Thema umgehen.

Die Griechen waren die ersten

Bereits in den 1980er Jahren erließ die griechische Regierung Fahrverbote für die Innenstadt von Athen. Die griechische Hauptstadt drohte unter dem Verkehr zu kollabieren, weshalb Regulierungen unabdingbar wurden. Es wurde ein sogenanntes rotierendes Fahrverbot eingeführt, das anhand der Kennzeichen festlegte, wer an welchen Tagen in die Stadt fahren darf. Die Bürger akzeptierten dies unter anfänglichem Murren am Ende doch und der Erfolg gab der Maßnahme recht.

Madrid leidet seit vielen Jahren unter einer Smog-Glocke, die die Lebensqualität der Madrilenen erheblich beeinflusste. Lungen- und Atemwegserkrankungen tauchen besonders bei Kindern in der Stadt deutlich öfters auf als in ländlicheren Gebieten Spaniens. Im Dezember 2016 wurden die ersten Fahrverbote in Kraft gesetzt, um den innerstädtischen Verkehr zur minimieren.

Die katalanische Hauptstadt Barcelona reagierte ein Jahr später, dort gelten Fahrverbote für Benziner mit einem Baujahr vor dem Jahr 2000 und für Diesel mit einem Baujahr vor 2007. Allerdings nur, wenn eine bestimmte Feinstaubgrenze überschritten wird. An allen anderen Tagen dürfen alle rein. Doch auch dies soll sich sehr bald ändern, ab diesem Jahr werden ältere Diesel und Benziner vollständig mit einem Fahrverbot belegt. Dies betrifft schätzungsweise allein in Barcelona 120.000 Fahrzeuge, Experten erhoffen sich dadurch eine erhebliche Verbesserung der Luftqualität.

Die Nordeuropäer gehen entschlossen voran

Die Regierung von Dänemark hatte bereits im vergangenen Jahr ein Dieselfahrverbot für Fahrzeuge die vor 2019 zugelassen wurden erwirkt. Doch auch neueren Diesel droht Ungemach, Fahrer solcher Fahrzeuge bezahlen eine erhöhte Parkgebühr und sie sind bei erhöhten Feinstaubwerten stillzulegen.

Der Diesel gilt vielen als das Feindbild Nummer eins, dies ist unter Experten nach wie vor umstritten. Denn die Luftqualität wird von sehr vielen Faktoren beeinflusst. Doch es hilft nichts, es braucht alternative Antriebe.

Besonders das Handwerk und die Lieferbetriebe brauchen Fahrzeuge mit hoher Effizienz, hier waren Diesel stets erste Wahl. Immer mehr Online-Händler setzen auf alternative Antriebe, um ihre Waren auszuliefern, allen voran Amazon, der mit dem Streetscooter auf den E-Motor setzt. Ein Beispiel, dass Schule macht und so können wir davon ausgehen, dass bald alle Waren von Schuhen über Bücher bis hin zur leckeren Geburtstagstorte von Deine Torte mit einem nachhaltigen Fahrzeug geliefert werden.

Die Bürgermeisterin von Paris möchte die französische Hauptstadt bis zum Jahr 2030 frei von Kraftfahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor machen. Ein europaweit einzigartiges Ziel, doch wir können schon heute sehen, dass es möglich ist.

hestia