In Deutschland werden drohende Fahrverbote um Diesel-Fahrzeuge heftig diskutiert, andere Länder in Europa sind bereits einen Schritt weiter.
Athen
Die griechische Hauptstadt leidet schon lange unter dem Problem der Luftverschmutzung. Seit Anfang der 80er Jahre gilt ein rotierendes Fahrverbot, an ungeraden Tagen sind nur ungerade Kennzeichen erlaubt, an geraden Tagen die geraden Nummern, Ausnahmen gibt es für Taxis und Lieferwagen.
Rom
Anwohner müssen bereits heute für die Genehmigung für Fahrten in das Zentrum von Italiens Hauptstadt bezahlen. Ab 2024 sollen Dieselfahrzeuge im historischen Stadtzentrum komplett verboten werden.
Spanien
Barcelona verbietet bestimmten Fahrzeugtypen die Einfahrt in die Innenstadt an Tagen, an denen die Grenzwerte für Stickoxide deutlich überschritten werden, das ist etwa dreimal pro Jahr. Ab 2020 will man ältere Fahrzeuge komplett aus den zentralen Bereichen der Stadt verbannen. Auch Madrid verhängte in der Vergangenheit schon temporäre Fahrverbote.
Kopenhagen
Ab 2019 sollen neu zugelassene Dieselfahrzeuge nicht mehr in die Umweltzone der Stadt einfahren dürfen. Ältere Dieselautos müssen mit hohen Parkgebühren rechnen.
Oslo
Die Hauptstadt der Elektro-Autos spricht temporäre Verbote an Tagen mit hoher Belastung aus, das passiert meist im Winter. Ab 2024 soll die Innenstadt frei von fossilen Brennstoffen sein, das würde ein Verbot für Diesel und Benziner bedeuten. In Oslo sind bereits zwei von fünf neu zugelassenen Fahrzeugen mit Elektromotor ausgestattet, das ist der Spitzenwert in Europa.
Stockholm
Auch die Schweden haben Pläne, Dieselfahrzeuge ab 2020 in einer Umweltzone zu verbieten. Für skandinavische Verhältnisse ist man hier aber noch recht zurückhaltend.
Paris
Hier ist eine Schadstoff-Plakette Pflicht und es gibt bereits Einfahrtverbote für ältere Fahrzeuge, das gilt auch für Lastwagen und Busse. Ab 2024 sollen Dieselfahrzeuge in der französischen Hauptstadt komplett verboten werden, bis 2030 will man frei von Verbrennungsmotoren sein.
London
Die britische Hauptstadt arbeitet nicht mit Verboten, sondern mit einer Maut, bei den Autofahrern wird kräftig abkassiert. Die „Congestion-Charge“ gilt für alle Fahrzeuge und arbeitet mit Videoüberwachung und automatischer Erkennung von Nummernschildern. Auch wenn man die Themse in Dartford bei London überquert, fällt eine Maut an. Wer nicht zahlt, muss mit hohen Mahngebühren rechnen. Eine zusätzliche Gebühr, die „T-Charge“ fällt für Diesel- und Benzinfahrzeuge an, die nicht dem Euro-4-Standard entsprechen. Die Umweltzone ist dabei nicht nur die Innenstadt, sondern der gesamte Ballungsraum London. Ab nächstem Jahr wird in der Innenstadt eine zusätzliche Zone eingeführt, Benziner unterhalb der Euro-4-Norm und Diesel unter Euro-6 müssen mit weiteren Tagesgebühren rechnen.